Faktenportal – Kühlen und Heizen
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Klimaschützer Wärmepumpe

Wärmepumpen sind Allround-Talente. Indem sie den Kältemittelkreislauf umkehren können, können sie Kühlen, Heizen und das Trinkwasser erwärmen. Somit hebt die Wärmepumpentechnologie die Trennung zwischen Heizung und Klimaanlage auf und vereint beides in einem System.

Wärmepumpen zählen zu den regenerativen Systemen. Zur Wärmegewinnung nutzen Wärmepumpen bis zu 75 % der vorhandenen Umweltwärme je nach Bauart aus der Luft, der Erde oder aus dem Grundwasser sowie 25 % aus Strom. Dadurch wird der CO2-Ausstoß im Vergleich zu konventioneller Wärmeerzeugung mittels Verbrennung von Öl oder Gas verringert.

Die Zahl der Wärmepumpen steigt

Über das vergangene Jahrzehnt hinweg verzeichnete der europaweite Markt für Wärmepumpen ein beständiges Wachstum.
  • Von 2011 bis 2020 wurden pro Jahr eine Million Wärmepumpen installiert. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 10 %.
  • Im Jahr 2021 gab es sogar ein Wachstum von 39 % im Vergleich zu 2020.1
  • In den kommenden Jahren bis 2030 wird nicht nur von einem Wachstum bei der Anzahl der jährlich installierten Wärmepumpen ausgegangen, sondern es wird eine Beschleunigung dieses Wachstums auf bis zu vier Millionen Einheiten erwartet. Das käme einem jährlichen Wachstum von 20 % gleich. Anders ausgedrückt: Eines von drei installierten Heizungssystemen wird eine Wärmepumpe sein, anstatt eines von zehn wie noch im Jahr 2020.
Wenn in Europa die Umstellung auf CO2-neutrales Heizen im Wohnbereich gelingen soll, stellt dieser steile Anstieg im Vergleich zu den vergangenen Jahren allerdings immer noch eher die Untergrenze dar.
Als wichtigste Triebkraft für das Wachstum der Wärmepumpe in den vergangenen Jahren werden die strengeren Vorschriften für Neubauten gesehen, die in vielen europäischen Ländern in Kraft getreten sind. Sie reichen von eher allgemein gehaltenen Vorschriften wie die französische RT2012 mit Vorgaben zur Wärmeisolierung von Wohnhäusern bis hin zum Totalverbot von mit Brennstoffen betriebenen Kesseln in den Niederlanden.
Parallel dazu sind in den vergangenen Jahren, insbesondere in Frankreich, Deutschland und Italien, eine Reihe von Initiativen zur Förderung von Wärmepumpen bei Modernisierungsprojekten entstanden, die durch Förderungsprogramme von Bund und Ländern unterstützt werden. Gleichzeitig entwickelten sich Wärmepumpen, dank des technischen Fortschritts, immer mehr zu einer attraktiven Alternative. So ermöglichte beispielsweise die Markteinführung von optimierten „Hochtemperatur“-Wärmepumpen2 die Ablösung vorhandener Brennwertkessel bei einer problemlosen Weiterverwendung der vorhandenen Heizkörper.
Für die Wärmepumpenbranche wird das Jahr 2020 als prägendes Jahr in die Geschichte eingehen. Mit dem „European EU Green Deal“3 sind die verbindliche Verpflichtung zur Senkung der CO2-Emissionen und die Umgestaltung der EU zum ersten klimaneutralen Staatenbund bis 2050 verknüpft. Es ist nahezu unumstritten, dass klimaneutrales Heizen und Kühlen, mit einem heutigen Anteil von 40 % an den CO2-Emissionen4, eine Schlüsselrolle beim Erreichen dieses Ziels einnimmt und auch künftig einnehmen wird. Außerdem hat auch das Bewusstsein in der Öffentlichkeit bezüglich der negativen Auswirkungen des Klimawandels und die Entschlossenheit, etwas dagegen zu tun, in den letzten zwei Jahren beachtlich zugenommen.

Mit grünem Strom und Wärmepumpe CO2-frei heizen und kühlen

Um die aus der Luft, dem Wasser oder der Erde gewonnene Umweltwärme so zu temperieren, dass sie für Heiz- bzw. Kühlzwecke nutzbar ist, benötigen Wärmepumpen einen geringen Anteil an Strom. Mit der Energiewende, die auf erneuerbare Energie setzt, ist das Heizen mit Strom – im Vergleich zu früheren Zeiten – attraktiv geworden. Der Ausbau von Ökostromanlagen macht den Strom zudem immer sauberer. Wird eine Wärmepumpe mit Strom aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage betrieben, kann sogar CO2-neutral geheizt und gekühlt werden.
Außengerät der Luft-Wasser-Wärmepumpe DAIKIN Altherma 3 H HT.  © DAIKIN
Außengerät der Luft-Wasser-Wärmepumpe DAIKIN Altherma 3 H HT. © DAIKIN
Innengerät der Luft-Wasser-Wärmepumpe DAIKIN Altherma 3 H HT.  © DAIKIN
Innengerät der Luft-Wasser-Wärmepumpe DAIKIN Altherma 3 H HT. © DAIKIN

Wärmepumpen sind eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende

Obwohl Wärmepumpen ein strombetriebenes System sind, gefährden sie die Energiewende nicht. Im Gegenteil: Sie sind ein Schlüssel zur Lösung der Energiewende im Gebäudesektor. Um das Energiesystem bis 2030 fit für die Zukunft – und damit u.a. auch für die Digitalisierung und E-Mobilität – zu machen, muss die Kapazität ausgebaut werden. Dies kann laut Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) durch folgende Schritte erreicht werden:
  • Die flexible Kraftwerkskapazität muss etwa durch Gas-Kraftwerke erhöht werden.
  • Die Netzplanung und der Netzausbau müssen dem Ausbau von Wärmepumpen und den damit einhergehenden Änderungen der Lastprofile entsprechen.
  • Die Spitzenlast kann gesenkt werden, indem Wärmepumpen bestehende elektrische Widerstandsheizungen ersetzen und mehr Hybrid-Wärmepumpen eingesetzt werden, die mehr Flexibilität liefern.
  • Das Flexibilitätspotenzial von Wärmepumpen muss genutzt werden. Intelligente Zähler und zeitvariable Strompreise können unter anderem für weitere Flexibilität sorgen.

Wärmepumpen sind die Heiztechnik der Zukunft

Selbst das Umweltbundesamt ist von der Wärmepumpe überzeugt und bevorzugt diese Technologie vor allen anderen Heizungssystemen: „Ein (nahezu) ‚klimaneutraler Gebäudebestand‘ oder sogar ein ‚Treibhausgasneutrales Deutschland‘ können nur mit einer sehr großen Anzahl an energieeffizienten Wärmepumpen in sehr gut gedämmten Häusern erreicht werden.“5