Faktenportal – Kühlen und Heizen
Faktenportal – Kühlen und Heizen

„Die Kluft zwischen Wissenschaft, Politik und Anwendern muss (…) dringend geschlossen werden.“

Andrea Voigt, ehemalige Geschäftsführerin beim europäischen Herstellerverband EPEE
„Die Kluft zwischen Wissenschaft, Politik und Anwendern muss (…) dringend geschlossen werden.“
Andrea Voigt, Geschäftsführerin beim europäischen Herstellerverband EPEE

Gemeinsam die Zukunft gestalten

Aufgrund klimatischer Veränderungen wird der Einsatz von Klima-, Kälte-, Lüftungs- und Heiztechnik in den nächsten 30 Jahren weltweit zunehmen:
  • Raumklimatisierung unterstützt bei immer wärmeren Temperaturen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden in Gebäuden, sie steigert die Produktivität und das Konzentrationsvermögen.
  • Kältetechnik verhindert Lebensmittelverlust in der Kühlkette und trägt damit dazu bei, die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern. Ebenso gewährleistet sie z.B. die Wirksamkeit und Haltbarkeit von Medikamenten, medizinischen Produkten und Impfstoffen. Außerdem wird Kältetechnik noch in vielen weiteren Bereichen wie bei der Herstellung von Lebensmitteln oder in der Chemischen oder Petro-Industrie etc. eingesetzt.
  • Lüftungs- und Filtertechnik reduziert Viren, Bakterien und Schadstoffe in der Raumluft und sorgt für ein gesundes Raumklima.
  • Moderne Heiztechnik, wie die Wärmepumpentechnologie, vereint Kühlen und Heizen in einem System und arbeitet außerdem energieeffizient und klimaschonend auf Basis von erneuerbaren Energien.
Der weltweit zunehmende Bedarf an Klima-, Kälte-, Lüftungs- und Heiztechnik muss mit energieeffizienten und klimaschonenden Lösungen gedeckt werden, um die Klimaziele aus dem Pariser Abkommen zu erreichen. Die dafür nötigen Geräte sind heute bereits verfügbar. Der Fokus der Forschung liegt daher vor allem auf einer weiteren Optimierung der vorhandenen Geräte mit Blick auf den gesamten Produktlebenszyklus und den verwendeten Rohstoffen sowie auf einem flächendeckenden und effizienten Einsatz der Technologien in der Praxis.
Das bestätigt auch Andrea Voigt, Geschäftsführerin beim europäischen Herstellerverband European Partnership for Energy & the Environment (EPEE):
„Die Klima- und Kältetechnik leidet nicht unter einem Mangel an Innovationen oder nachhaltigen Technologien. Es gibt viele effiziente und nachhaltige Lösungen, die leicht verfügbar sind und nur darauf warten, skaliert und eingesetzt zu werden. Es besteht branchenübergreifend ein Konsens darüber, dass Lösungen und Technologien verfügbar sind, um das 1,5°C-Ziel zu erreichen. Die Kluft zwischen Wissenschaft, Politik und Anwendern muss allerdings dringend geschlossen werden.“
Mit anderen Worten: Eine klimaschonendere Zukunft kann nur gemeinsam erreicht werden.

Blickwinkel auf die Forschung

Strom als Energieträger beim Heizen und Kühlen
Um Ressourcen zu schonen und die CO2-Emissionen weltweit zu senken, ist im Rahmen der Energiewende auch eine Wärmewende nötig. Dabei wird der effizienten Nutzung von Strom aus erneuerbarer Energie im Wärmesektor große Bedeutung zugeschrieben, vor allem in Verbindung mit der Wärmepumpe. Denn die vermehrte Nutzung von Wärmepumpen, die nur wenig Strom für den Betrieb benötigten, kann wesentlich zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen. Die Wärmepumpen-Forschung widmet sich z.B. den Fragen, wie die Effizienz und ökologische Bilanz der Geräte noch weiter optimiert, einzelne Komponenten verbessert oder klimaschonendere Kältemittel eingesetzt werden können.
Nutzung von Abwärme zum Heizen und Kühlen
Ein Großteil der Abwärme, die im Gebäude erzeugt wird, geht ungenutzt verloren. Wie diese Potentiale besser genutzt werden können, ist ebenfalls Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte – zum Beispiel in den von der EU geförderten Projekten Heat Roadmap Europe1 oder Reuse Heat2. Es wird z.B. nach Lösungen gesucht, welche Nutzungsmöglichkeiten von Abwärme es gibt – sowohl aus der Energieerzeugung als auch aus der Industrie oder dem tertiären Sektor – und wie diese optimiert werden können.
Optimierung von Anwendungen in der Praxis
Um die Effizienz der Planung, der Installation und des Betriebs zu messen und gegebenenfalls zu verbessern, werden verbaute Systeme und Anlagen zum Kühlen und Heizen von Forschungseinrichtungen untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen beispielsweise auf, dass der Einbau energieeffizienter Technik allein nicht ausreicht, um klimaschonender und ökonomischer zu kühlen und zu heizen. Handhabungsfehler, Regelungsprobleme oder ein mangelndes Bewusstsein für energiesparendes Verhalten im laufenden Betrieb seitens der Anwender, können den Endenergiebedarf in die Höhe treiben.

Weitere Informationen zu den Aspekten der Erforschung und Entwicklung einer modernen und klimaschonenderen Klima-, Kälte-, Lüftungs- und Heiztechnik finden Sie hier:

Bei der Weiterentwicklung der Energiewende setzt die Bundesregierung große Hoffnungen auf Wasserstofftechnologien. M...
Kältemittelrecycling und die Entwicklung klimaschonenderer Kältemittel ist ebenfalls ein Thema, mit dem sich die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Klima-, Kälte-, Lüftungs- und Heizungsbranche beschäftigen...
Um die Effizienz der Planung, der Installation und des Betriebs von Klima-, Kälte, Lüftungs- und Heizungstechnik zu messen und gegebenenfalls zu verbessern, werden unter anderem Forschungsinstitutionen herangezogen...
Kühl- und Kältetechnik ist für den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) essenziell. Im Lebensmittelbereich macht der gesamte Bereich Kühlung teilweise mehr als 50 Prozent der Betriebskosten aus – hohe Kostenbeträge, die über immenses Einsparpotenzial verfügen...